Christian Hoffmann, geboren am 28. Juni 1934 in Genthin. Er verlebte die Kindheit in Sachsen-Anhalt, die Kriegsjahre im polnischen Thorn (Torun) und die Schulzeit in Schönbeck bei Magdeburg. Es folgte eine Buchhändlerlehre in Leipzig. 1957 verließ er die DDR und begann ab 1959 an der PH Göttingen ein Studium der Grund- und Hauptschulpädagogik. Nach dem Examen verbrachte er 12 Jahre im niedersächsischen Schuldienst: erst in Heber und Munster (Lüneburger Heide), dann in Hittfeld (Nordheide). Seit 1974 arbeitet er unter dem Namen Jan Christ als freier Schriftsteller.
* 28. Juni 1934
von Martin Kölbel
Essay
Literarische Werke, die nicht ins etablierte Verständnis von Literatur passen, haben meist einen schweren Stand. Der Literaturbetrieb bevorzugt Erzählmuster, die eingespielt, Formen, die leicht konsumierbar sind. Wird mit ihnen offen oder subversiv gebrochen, bleibt eine Würdigung meist aus, selbst wenn das Werk ästhetisch gelungen oder wegweisend sein sollte. Oft wird es dann als bloß ‚experimentell‘, der Autor als ‚Geheimtipp‘ oder ‚talentierte Hoffnung‘ eingestuft. Zudem wird sogar der Erwartung auf ein kommendes Werk Ausdruck gegeben, welches das etablierte Verständnis bestätigen soll, auf einen mustergültigen Roman etwa.
Vielleicht lässt sich so die verhalten bis kontroverse Rezeption der Werke Jan Christs erklären. Die Literaturkritik zeigte sich unentschlossen, wie sie ...